Kulturzentrum
2008-12-06 20:30

AlpsKlang 2008 – Neue Töne des Alpenbogens

Mairania 857

AlpsKlang, das kleine Festival moderner alpiner Musik, zieht bereits seit drei Jahren die Liebhaberinnen und Liebhaber der „hybriden“ Volksmusik an, jener Musik, welche die Tradition umwandelt, indem sie sie neu erfindet und in einer zeitgenössischen Aufmachung wieder aufführt.
Das ausgezeichnete Trio der Kroatin Tamara Obrovac tritt zusammen mit dem Vokaltrio S.A.M.Session und dem Meraner Chor Singflut auf.
Foto: Damil Kalogjera

Meran ist nicht nur klassische Musik oder Jazz. Sie ist auch Volksmusik. Bis hierher, nichts Neues: Die Musik des Volkes – Volksmusik, eben – ist in diesen Breiten zuhause. Es gibt aber einen Ort – das Kulturzentrum Meran – sowie eine Genossenschaft – Mairania 857 – die dieser Musik, oder besser gesagt dieser bastardierten Zwitterhaftigkeit mit ihren modernen und zeitgenössischen Klängen ein kleines Festival an zwei Abenden widmet. AlpsKlang gibt es heuer dank der Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen – Italienische Kultur sowie der Region Trentino/Südtirol in seiner dritten Ausgabe.
AlpsKlang steht für „Klang der Alpen“, eine Musik, die sich von diesem Land in den Bergen aus durch Musiker und musikalische Projekte selbst erzählt, welche sich in der Tradition wiedererkennen, die daraus aber etwas Neues, Ausgearbeitetes schaffen, wobei an dem „Schon gehört“ gekratzt wird, indem man noch tiefer darin versinkt, auf einer Suche, die aus den Klängen der traditionellen Volksmusik neue, unveröffentlichte Schöpfungen hervorbringt. AlpsKlang gibt den Erforschern der Tradition Raum, denjenigen, welche den Humus, das Habitat, die Kennzeichen, die „moods“ einer vergangenen Zeit nicht verleugnen können, sodass sie sie in einer intelligenten Pusselarbeit neu zusammensetzen und dann nagelneu vortragen.
Am Abend des 6. Dezembers ist ab 20.30 Uhr der Chor Singflut aus Meran zu Gast, der ein kurzes Set von Texten von Norbert C. Kaser – Stammvater der Südtiroler Nachkriegsliteratur, der im Alter von erst 31 Jahren verstorben ist – zur Aufführung bringt, vertont von Felix Resch, dem gegenwärtigen neuen Direktor des Bozner Konservatoriums. Am selben Abend führt das weibliche Vokaltrio S.A.M. Session aus Bozen (www.tamaraobrovac.com), das eine Synthese von traditionellen Elementen und der zeitgenössischen musikalischen Improvisation vornimmt; mit ihr ist Elvis Penava an der Gitarre und  Goran Rukavina am Kontrabass, beide aus Zagreb.